von Riediger am Di 23. Sep 2008, 14:46
Sehr geehrter Herr Frost,
Sie beschreiben wieder einmal mit vielen netten Worten, dass es eigentlich völlig unverständlich ist, wie sich die DFS, das LBA und andere deutsche Behörden "benehmen". Leider sind sehr viele Luftfahrzeuge von der Stillegung der "Filser Transponder" betroffen und es zeichnet sich offenbar immer noch keine Lösung ab. Mich macht insbesondere Ihr Beitrag in einem Forum von Pilot und Flugzeug betroffen, in dem Sie schon am 15.o5.2007, also vor mehr als einem Jahr zu dem Englandproblem wie folgt Stellung genommen haben:
ich zitiere:
Das "England"-Problem
---------------------
In letzter Zeit erreichen uns Meldungen, daà Flugzeuge im Raum London von Radar abgewiesen werden, da die Transponder nicht antworten. Zurück über dem Kontinent ist wieder alles in Ordnung.
Dies hat uns natürlich keine Ruhe gelassen. Wir sind der Sache auf der Spur. Aber was ich jetzt in der Folge schreibe, ist noch nicht endgültig abgeschlossen und daher mit Vorbehalt versehen!
Zunächst möchte ich ein paar Punkte vorausschicken:
In der ED73B, der Zulassungsgrundlage für die ETSO steht folgender Satz (Auszug):
3.9.4 Pulse Duration Tolerances
a. Mode A/C Interrogation - Acceptance
The transponder shall accept the pulse durations of a Mode A/C interrogation as valid if the durations of both P1 and P3 are between 0.7 and 0.9 μs.
Also muà ein Transponder Abfragen beantworten, deren Impulsdauer zwischen 0,7 und 0,9 microsekunden lang ist. Das tun unsere Transponder mit Sicherheit, sonst wären sie nicht zertifiziert worden.
Weiter mit der ED73B:
d. Mode A/C or Mode A/C/S All-Call Interrogation - Non-Acceptance (P1, P3)
For all signal levels from MTL to -45 dBm, the transponder shall accept no more than 10% of Mode A/C or Mode A/C/S All-Call interrogations if the duration of either the P1 pulse or the P3 pulse is less than 0.3 μs.
Das bedeutet, daà Abfragen unter 0.3 microsekunden mit einer Wahrscheinlichkeit von maximal 10% beantwortet werden dürfen. Dazwischen (zwischen 0.3 und 0.7 microsekunden) ist eine Grauzone.
Nach unserem derzeitigen Stand ist das darauf zurückzuführen, daà in analoger Technik Filter nicht sonderlich steil sein konnten und daher neben der geforderten Pulsbreite ein Bereich mit abnehmender Erkennungswahrscheinlichkeit toleriert war.
Im Zeitalter digitaler Verarbeitung ist es aber möglich, die Forderung des Punktes 3.9.4 SEHR genau einzuhalten, was wir getan haben.
Einer unserer Partner hat in England Messungen gemacht, die die Impulsbreite von den Radarstationen bestimmt haben. Sein Ergebnis ist eine Breite von 0,6 microsekunden, was die Phänomene deutlich erklären würde. Wir prüfen derzeit, ob wir unsere Empfangsimpulsbreite ändern DÃRFEN, ohne dass dies die Zulassung berührt. Jede andere Vorstellung einer Lösung wäre wahrscheinlich absurd (Nachrüstung der englischen Radarstationen auf die von ANNEX 10 geforderte Impulsbreite von 0.8 +/- 0.1 microsekunden). Das Resultat ist dann ein erforderliches Softwareupdate, den wir natürlich kostenlos durchführen werden. Aber, wie gesagt, das wird noch ein paar Tage dauern.
Generell können jedoch alle Kunden davon ausgehen, daà wir alle Punkte so schnell wie möglich kommunizieren und kulant lösen werden. Dafür verbürge ich mich.
Mit freundlichen GrüÃen
Michael Frost
Lieber Herr Frost, das war vor ca. 19 Monaten und nun stehen wir seit dem 11. September 2008 auf dem Boden.
In der Hoffung, dass Ihr Haus umgehend das Problem löst
Mit freundliche Grüssen
Horst Riediger
PS: Allein mir fehlt der Glaube